Denkmalgerechte Fassadensanierung eines stadtbildprägenden Gebäudeensembles, Hannover

Ort: Hannover
Projekttypologie: Wohngebäude
Auftraggeber: Spar- und Bauverein eG
Projektzeit: 2016 - 2020 / 5 Bauabschnitte
Fassadenfläche: gesamt ca. 5.900 m²
Baukosten: gesamt ca. 3,5 Mio. Euro
Leistung: LP 1-9

Die Wohnanlage mit elf 4-5-geschossigen Häusern entstand von 1905-1908 in der hannoverschen Südstadt nach Plänen des Architekten Ferdinand Meyer. Durch die Anordnung der Gebäude entstanden 2 Innen- und 2 Eingangshöfe, die den besonderen Reiz der Anlage unterstreichen.

Die Straßenfassaden sind durch Fensteranordnungen und -teilungen stark gegliedert. Die Wirkung wird durch verschiedene Schmuckelemente und Oberflächen mit Kellenwurf-, Rau- und Glattputz verstärkt. Baukörper und Geschosse werden betont durch Bossierungen und Gesimse, die teils mit Biberschwanzziegeln abgedeckt sind. Die Eingänge sind durch aufwändig gestaltete Portale besonders betont.

Nachkriegsinstandsetzungen und jüngere Modernisierungen waren nicht mehr zeitgemäß und in Teilen schadhaft. Auflagen der Feuerwehr machten zudem eine Überplanung der Freiflächen notwendig. Von 2015-2020 wurde die Anlage daher in Abstimmung mit der Denkmalpflege grundlegend instandgesetzt. Die Fassaden erhielten einen monochromen Anstrich, der die Lebhaftigkeit der Fassade betont. Hochwertige Isolierglasfenster mit historischer Farbgebung, gedämmte Keller- und oberste Geschossdecken, gegen Feuchtigkeit isoliertes Kellermauerwerk leisten einen Beitrag zu Energieeinsparung und Wohngesundheit.

Durch Vor- und Rücksprünge der Fassaden entstanden zum Teil großzügige Vorgärten sowie die beiden Innenhöfe, was die Privatheit der Hauseingänge unterstreicht. Bei der Neugestaltung der Freianlagen (durch Spalink-Sievers Landschaftsarchitekten) stand neben der Zweckdienlichkeit (Feuerwehrzufahrt, Fahrradabstellung, Abfallbeseitigung) besonders die Schaffung von Begegnungsräumen für die Mieter im Vordergrund.